Weg-Wort vom 8. August 2011
Ablage
Wir haben ein Postfach. Der Weg zur Post, um es zu leeren, gehört so zum
Alltag. Den Postfächern gegenüber ist aus Stein eine Ablagemöglichkeit
installiert. Dort können wir unsere Post ein erstes Mal sortieren.
Für überflüssiges Papier wurde eine Kartonkiste hingestellt, die aber nach
diversen Bränden wieder entfernt wurde. Jetzt hiesse es, die Post, die man
nicht will, mit nach Hause zu nehmen. Weit gefehlt. Ablage bleibt Ablage: So
stapelt sich in dieser Ecke das Überflüssige: Vom Prospekt des
Billig-Grossverteilers über politische Parolen bis zum regionalen
Telephonbuch, sogar die Dorfzeitung und das "reformiert" hat es neben
persönlichen Rechnungen hie und da dabei. Ablage.
Wir alle brauchen sie - und nicht nur für überflüssiges Papier. Überall
haben wir die Möglichkeit, das, was uns belastet, das, was wir nicht mehr
brauchen, das, was erledigt ist, abzulegen. Es ist aber nicht sinnvoll, wenn
wir alles überall und immer ablegen.
Sinnvoll ist, nicht alles bei allen oder überall abzulegen. Eine gewisse
Ordnung oder Zurückhaltung ist hilfreich. Beachten wir das, verzetteln wir
uns nicht.
Wenn wir wissen, wo wir was ablegen können, dann erleichtert das und hilft
uns allen den Müll, der in unser aller Leben anfällt, zu bewältigen:
Zeitungen zu Zeitungen, Geschäftliches zu Geschäftlichem, Seelisches zu
Seelischem und Müll zu Müll.
Ich wünsche Ihnen für Ihren Alltag, ein gutes Ablagesystem und dass Sie
wissen, wo was hingehört. Nicht immer ist irgendeine Ablage auch die
Richtige.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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