Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 3. Mai 2017
Führende Hände
Ein Mann nähert sich einer Strasse. Seine Aufmerksamkeit ist nicht auf den Verkehr
gerichtet.
Seine Augen kleben am Bildschirm seines Mobiltelefons.
Auf dieses alltägliche Bild reagiert unsere Polizei mit Warnungen, eine amerikanische
Fernsehshow mit einem Scherz:
Dem Mann, der wie ein Blinder auf die Strasse zuläuft, ist eine Frau an die Seite
gestellt, die ein T-Shirt mit der Aufschrift «Guiding Hands» trägt. Diese Frau lotst den
Mann durch die Stadt wie einen Blinden und Gehörlosen. Die Abhängigkeit vom Handy hat eine
neue Berufsgruppe geboren.
Dieses Bild lässt mich einen Gedankensprung zum Leben machen:
Nicht zu der Frage ob ich abhängig bin vom Handy, sondern nach dem Zusammenspiel meiner
Fähigkeiten mit den Fähigkeiten anderer Menschen und Gottes Aufgabe. Der Mann mit dem
Handy blockiert Fähigkeiten, die er selbst hat und delegiert sie an andere. Andere sehen
für ihn oder hören für ihn. Er ist nicht in Kontakt. Er hat eine selbst gewählte
körperliche und seelische Einschränkung.
Wenn ich mit dem Zug unterwegs bin, vertraue ich mich den Fähigkeiten anderer Menschen an:
Den Technikern, dem Lokführer, dem Zugpersonal. Ein System aus kompetenten «Guiding Hands»
leitet mich. Ich delegiere das, was ich nicht kann und manchmal das, wozu ich zu müde bin
an andere.
«Guiding Hands» reichen vom Himmel herunter, unterstützen mich bei dem, was ich selbst
mache, und bei dem, was ich nicht kann.
Meine Seele hängt an dir; deine rechte Hand hält mich. (Psalm 63, 9)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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