Weg-Wort vom 4. Oktober 2007
Das Leben ist Unterwegssein
In diesen Herbsttagen sind wieder viele Wanderer unterwegs. Wandern ist
gesund für Leib und Seele. Das wird uns von Ärzten, Krankenkassen und von
der Gesundheitswerbung klar gemacht.
Beim Wandern kann man sich vom Alltagsstress lösen und frische Luft tanken.
Auch Anselm Grün fordert mich zum Unterwegssein auf:
Unser Leben ist Unterwegssein, deshalb sei achtsam auf dem Weg deines
Lebens. Wenn du eine Wanderung unternimmst oder ein Spaziergang dann achte
einmal auf jeden deiner Schritte. Dann wirst du spüren, dass Wandern ein
wesentliches Bild unsere Lebens ist. Wir gehen frei von allem, was bindet
und festhält. Wir gehen immer weiter. Wir bleiben nicht stehen. Wir sind
bereit, uns mit jedem Schritt zu wandeln. Wandern kann wandeln, wenn wir uns
bewusst werden: Wir gehen auf ein Ziel zu. Wohin gehen wir? Immer nach
Hause heisst es bei Novalis. Spüre beim Gehen nach, ob du auch innerlich in
Bewegung bleibst, ob du auch einen inneren Weg gehst, ob dein Weg wirklich
ein Weg zu Gott ist.
Wichtig ist dabei, dass wir ein Ziel vor Augen haben, wir müssen ja einmal
zu Hause ankommen.
Das sieht auch der Apostel Paulus in seinem Brief an die Philipper so:
Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich
nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem
Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus
schenkt. (Philipper 3,12)
Für ihn ist das zu Hause, das Ankommen bei Gott. So kann er weiter
bezeugen: Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet,
ich habe Glauben gehalten. (2.Timotheus 4,7)
Wie wohltuend ist es doch, wenn man von einer mühsamen Wanderung zu Hause
ankommt und sich ausruhen kann.
So sieht es der Apostel am Ende der Lebenswanderung; zu Hause ankommen und
sich wohlfühlen in der Geborgenheit bei Gott.
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Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
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Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche