Weg-Wort vom 31. März 2011
Es ist nicht das, was Du sagst, es ist, was sie hören.
Ein kurzes Gespräch mit einem Besucher nach dem Wegwort. Diese Wegworte
sind für mich phantastisch., meint er und ich freue mich, dass das, was wir
aus unserm christlichen Glauben und unserm Leben weitergeben wollen an
Gedankenanstössen, an Freude, an Bedenken, an Kritik und an Befreiung,
ankommt.
Ein Werbefachmann hat uns in einer meiner Weiterbildungen gesagt, ja fast
eingebläut: Es ist nicht das, was Du sagst, es ist, was sie hören.
Es gilt also so zu schreiben, so zu reden, dass ankommen kann, was wir
sagen, was wir schreiben.
Die Kunst dabei ist natürlich es so zu tun, dass es auch so ankommen kann,
wie es gemeint ist. Dass das immer wieder gelingt, dazu sind Feedbacks
unumgänglich.
Letzten Endes ist das, was wir hier tun nur der erste Teil eines Dialogs,
den wir mit unsern Wegworten beginnen, den andern Teil leisten all die
Menschen, die hier in die Bahnhofkirche kommen oder die irgendwo auf der
Welt unsere Wegworte lesen und sich so ermutigen, stärken lassen.
Die Frage Wie kommt es an? beschäftigt mich im immer schneller werdenden
Computerzeitalter je länger je mehr. Denn alles, was ich bisher bei den
vielen Erleichterungen, die ein PC auch mit sich bringt, erfahren habe, ist,
dass man sich keinen Deut drum schert, ob und wie etwas ankommt.
Zusatzkästchen helfen zu erfahren, ob etwas angekommen ist, aber das Wie ist
immer noch egal. Ein Mail, ein SMS kümmert es nicht, ob es ankommt,
Hauptsache, es ist gesendet. Ich habe es Dir ja geschickt., und schon hat
der Empfänger seine Zwei am Rücken. Ich erlebe den Umgang mit dem
Computer als sehr Sender orientiert, das Ich des Sender steht im Vordergrund
und nicht das Du des Empfängers.
Dabei habe ich von den Werbefachleuten, aber auch von Jesus von Nazareth in
seinen Gleichnissen gelernt, dass das Du im Blick sein soll, wenn ich etwas
sage, schreibe oder sms-le.
Warum merken wir das nicht mehr: Erst das Du gibt meinem Schreiben Sinn.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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