Weg-Wort vom 1. April 2011
No limits
Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
mutmasste einst Liedermacher Reinhard May. Das war 1967. Heute geht es über
den Wolken sehr eng zu.
In meiner Jugendzeit war es vor allem eine bekannte Zigarettenmarke, welche
einem das Gefühl von absoluter Freiheit versprach und obendrein suggerierte,
dass man(n) dafür meilenweit laufen würde.
Die Meilen sammeln wir heutzutage tatsächlich im Flug je mehr Punkte auf
dem Meilenkonto, desto günstiger und weiter kommen wir mit dem nächsten
Abheben in die Lüfte. Das funktioniert ganz nach dem Motto: Je mehr Sie
kaufen, desto grösser ist Ihr Gewinn. (Nur nichts kaufen ist billiger
)
Klingt das für Sie nach Miesmacherei, nach Konsum-Verweigerung?
Konsum kurbelt doch die Wirtschaft an, Reisen bringt den (ärmeren) Ländern
die dringend benötigten Devisen, werden Sie einwenden.
Nein, ein griesgrämiger Verzicht liegt mir fern. Aber es ist unerlässlich,
über den eigenen Tellerrand zu schauen. Dazu braucht es das Bewusstsein und
das Akzeptieren von Grenzen:
Unsere Freiheit ist nicht unbegrenzt. Sie hört dort auf, wo sie die Freiheit
eines anderen Menschen beschneidet. Grenzenlose Freiheit gibt es nicht. Auch
das sensible Ökosystem Erde ist nicht unerschöpflich. Deshalb braucht es
Ausgewogenheit nicht nur in bezug auf unsere Ernährung,
sondern auch für das Gleichgewicht unserer Erde und aller Lebewesen, die sie
bevölkern.
Die Fastenzeit will uns dabei helfen, unseren Lebensrahmen sinnvoll und wenn
möglich etwas bescheidener abzustecken, anstatt uns uferlos mit dem Strom
der Zeit treiben zu lassen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch