Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 24. September 2014
Geben und teilen
"Geiz ist geil", so lautete die Werbekampagne einer Geschäftskette. Nur keinen
Rappen zu viel ausgeben, keinen Rappen mehr als nötig, nur nichts verschenken - "Ich
bin doch nicht blöd".
Hätte Paulus zu seiner Zeit die Möglichkeit gehabt, Werbeträger zu nutzen, so würde seine
Devise im heutigen Jargon entsprechend heissen: "Geben ist geil". Mal ehrlich -
wie hört sich das für Sie an? Denken sie gleich an ihren Geldbeutel und was darin an Geld
noch übrig bleibt? "Geben bringt Gewinn" - das klingt vielleicht schon viel
einladender. Mit einer solchen Werbung könnte Paulus sicherlich mehr Aufmerksamkeit
erzeugen. Nur bleibt die Frage, was das für ein Gewinn ist? Einleuchtend ist doch gewiss
allen, dass der Gewinn bei denjenigen ist, denen gegeben wird. Zahlreiche caritative
Werbungen propagieren genau dies. Sie spielen dabei auf unser Mitgefühl an. Und wer mag
schon so hart und cool sein, dass ihm, dass ihr das Schicksal anderer nichts ausmacht?
In unserem Alltag gibt es viel an Geben und Nehmen. Besonders im Zusammenleben mit anderen
braucht es die Fähigkeit, unsere Gaben miteinander zu teilen. Gegenseitiges Geben und
Nehmen bewahrt vor Isolation. Es stiftet Gemeinschaft. "Ich bin clever", so
könnte ein Werbespot im Radio beginnen. Ich denke nicht nur kurzfristig, sondern
langfristig. Ich denke nicht nur an mich, sondern ich denke auch an andere. Das macht mein
Leben reicher: reich an Beziehung, reich an Werten, reich an Gemeinschaft, reich an
Zukunft. "Geben bringt Segen" – andere haben etwas davon und auch ich habe
etwas davon. Es tut gut, die Freude anderer zu erleben. Oftmals anders, aber dennoch
vielfach wird mir zurückgegeben, was ich gegeben habe. Einen Teil von meinen Gaben und von
meinem Reichtum abgeben, meine Freude mit anderen teilen, das ist mein Dank für all das,
was ich habe.
Und Gottes Gerechtigkeit durchdringe unser Denken und Handeln, heute und in den Tagen, die
kommen werden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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