Weg-Wort vom 15. November 2010
Stürmische Montage
Den Dollar gebe ich aus am Freitag, am Samstage gehe ich spielen. Und am
Sonntag gehe ich in die Kirche, ich knie und bete. Und der Montag, der ist
stürmisch, und Dienstage sind manchmal gleich schlimm. So heisst es im
Stormy Monday Blues von T-Bone Walker.
Viele Menschen haben Montage nicht gern. Am Montag, dem 29. Januar 1979
erschoss die sechzehnjährige Brenda Ann Spencer auf dem Schulhof den
Schulleiter, den Schulabwart und verletzte acht weitere Schüler und einen
Polizisten. Nach dem Grund befragt, gab sie zur Antwort: Ich mag keine
Montage.
Zum Glück neigen Montagsdepressive selten zum Schiessen. Sonst wäre Krieg.
Eine Untersuchung in Deutschland hat gezeigt, dass rund drei Viertel der
Befragten vom Montagsblues betroffen sind. Rund 12% vermeiden am Montag
jedes Gespräch.
An Montag lebt es sich gefährlich. Die Statistiken zeigen, dass an diesen
Tagen die Zahlen der Herzinfarkte, Arbeitsunfälle und Selbstmorde höher sind
als an anderen Tagen. Man spricht von einem Wochenend-Jetlag mit seelischem
und körperlichem Tief. Der Alltag mit seinen Anforderungen macht Angst.
Was können wir tun, um damit fertig zu werden? Wir können uns Rituale
schaffen. Ich gönne mir am Sonntagabend viel Ruhe. Ich nehme mir Zeit fürs
zu Bett gehen. Ich wünsche mir etwas für die kommende Woche. Und am
Montagmorgen nehme ich den Wunsch in einem Gebet auf. Ich lege alles in
Gottes Hand. Ich schaue, dass ich langsam und sicher zu meinem Arbeitsplatz
komme. Ich grüsse bewusst Kolleginnen und Kollegen, habe Zeit für ein paar
herzliche Worte. Ich halte meine Pausen und die Mittagszeit ein. Ich gehe
die Arbeitswoche behutsam an.
Was hilft Ihnen, damit der Montag nicht stürmisch wird?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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