Weg-Wort vom 31. Januar 2012
Sich über Gott freuen
Die Grossmutter, die bei mir sitzt, ist sehr traurig. Sie berichtet mir, dass ihre Kinder
nichts vom lieben Gott wissen wollen. "So lange ich lebe, werden sie wohl nicht aus
der Kirche austreten: Aber wenn ich nicht mehr bin, werden sie diesen Schritt sicher
tun."
Dann will sie wissen, was sie falsch gemacht habe in der Erziehung ihrer Kinder. Sie habe
sich doch immer Mühe gegeben, Gott als gnädig und barmherzig zu zeigen. Warum hat das bei
ihren Kindern nicht gewirkt?
Warum der Gnadenwille Gottes bei dem einen Menschen zum Ziele kommt
und beim andern nicht, das bleibt rätselhaft. Warum die Botschaft, dass Gott seine Leben
und Tod umspannende Liebe zu seinen Geschöpfen in Jesus Christus verbindlich gemacht hat,
hier angenommen und dort abgelehnt wird, das ist nichts, was ein Mensch dem andern
schlüssig erklären könnte.
Da ist ein Abstand zwischen Gott und uns Menschen. Wir sind und bleiben darauf angewiesen,
dass er sich uns zuwendet, dass er uns barmherzig ist. Anders können wir weder an ihn
glauben noch auch nur das Geringste verstehen von dem, was er an uns geschehen lässt. Wir
finden nicht auf alles im Leben einen Reim.
Aber dass Gott mein Leben mit dem Leben Jesu Christi zusammengereimt hat, das darf ich
glauben und mich darüber freuen - und darauf hoffen, dass die Freude ansteckend wirkt.
Und darum ist es gerade jetzt so wichtig, diese Freude auszustrahlen, diese Überzeugung,
dass Gott uns trägt. Und auch, wenn es mit dem Leben zu Ende geht, wollen wir strahlen und
ihm vertrauen. Das wirkt ansteckend.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
Das Weg-Wort als iPhone-App:
http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1