Weg-Wort vom 8. April 2008
Lachen
Als ich letztens ein e- Mail öffnete, kicherte es aus meinem Computer. Mir
kam schallend überbordende Heiterkeit entgegen. Das Lachen steckte an und
hob mei-ne Stimmung.Wer ins Lachen einstimmen kann, teilt mit andern eine
Erfahrung.
Ein Lächeln verbindet uns Menschen auch über die Sprachgrenzen hinweg. Es
heisst soviel wie, ja ich sehe dich und bin einverstanden, dass du da bist.
Lachen sei gesund, ja wer viel lache, stärke damit sein Immunsystem sagt
die Gesellschaft für Humor. Um das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken und
zusammen zu lachen, erzählt man sich Witze. Denn wer mit andern lachen kann,
gehört zur Gruppe.
Lachen über das was beschäftigt, darf man leider viel zu selten im
Gottesdienst. Da ist Ernsthaftigkeit angesagt. Warum eigentlich? Jesus
selbst förderte das verbin-dende Zusammensein bei Speise und Trank. Dabei
wurden sicher auch unterhal-tende Geschichten erzählt und man lachte
zusammen.
Wer lacht, verrät etwas über seine Stimmung. Wir hören sofort, ob sich
jemand über eine Situation lustig macht, ob wir der Schadenfreude begegnen,
oder ob wir gar verspottet werden. Meistens gelingt es uns mitzulachen, wenn
wir selber An-lass zur Erheiterung geben. So können wir die Situation
retten. Menschen die sich nicht zu wichtig nehmen, weil sie über sich selbst
lachen können, gehören zu den Glücklicheren.
Schwer wird das Leben für die, denen das Lachen vergangen ist. Denn wer
nicht mehr mitlachen kann, steht ausserhalb. Manch einer hat dazu guten
Grund.
Doch es gibt auch die immer negativen Zeitgenossen. Von ihnen sagt Anthony
de Mello, dass sie sich üben in der Kunst, unglücklich zu sein.
Dazu erzählt er folgende Geschichte:
Ein Mann stieg in einen Bus und kam neben einem jungen Mann zu sitzen. Der
hat-te nur einen Schuh an. Du hast wohl einen Schuh verloren mein Junge
sagte der Mann.Nein guter Mann lautete die Antwort ich habe einen
gefunden.
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