Weg-Wort vom 27. November 2012
Liebe macht blind
Die junge Frau erzählt verträumt vom neuen Freund. Er ist gut aussehend,
verständnisvoll, der ideale Gesprächspartner, ein guter Liebhaber. Er ist
der Schwiegermutter-Traum, steht mit beiden Beinen in der Welt und verdient
gut genug, um eine Familie zu ernähren. Er ist der Traummann.
Glücklich verliebt sind die beiden.
Später meldet sich der Alltag mit seinen Anforderungen und auch mit
Beziehungsproblemen. Und so kann es dann vorkommen, dass Männer und Frauen
in der Bahnhofkirche das Gespräch suchen und von ihrer Blindheit in der
Verliebtheit erzählen.
Liebe muss nicht blind machen. Dass aus Verliebtheit Liebe wachsen kann,
dazu braucht es Investitionen in die Beziehung, Bemühungen von beiden
Partnern, gemeinsam auf dem Weg zu bleiben. Der Liebe muss die Chance des
Wachsens gegeben werden.
Glaube macht blind?
Ja Glaube kann blind machen, muss und soll aber nicht.
Der Glaube muss mit uns wachsen. Als Kinder haben wir einen Kinderglauben.
Es braucht Einsatz und Bemühungen, dass wir auf dem Weg bleiben und damit
unser Glaube wachsen kann. Gespräche und Bibellesen können helfen, uns mit
unserem Glauben auseinanderzusetzten, damit unser Glaube uns auch als
Erwachsene trägt. Prüfstein unseres Glaubens ist das Handeln. Der Glaube,
der trägt und bewegt, öffnet unsere inneren und äusseren Türen zu
verantwortungsvollem Handeln. Glaube schenkt uns Hoffnung und macht uns Mut.
Glaube sollte sehend machen.
"Wir müssen Gott allezeit für euch danken, liebe Brüder und Schwestern, wie
sich's gebührt. Denn euer Glaube wächst sehr, und eure gegenseitige Liebe
nimmt zu bei euch allen." (2. Thess 1,3)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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