Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 16. Januar 2019
Steuern
Ich nehme an, dass Sie genauso gerne Steuern zahlen wie ich. Oder täusche
ich mich? Ich kann es mir nicht recht erklären, warum Menschen nicht gerne
Steuern zahlen, liefern sie doch die finanzielle Grundlage für Grundschulen,
weitere schulische Einrichtungen, soziale und medizinische Einrichtungen,
für Strassen und den öffentlichen Verkehr und und und.
Jesus wird eine Fangfrage gestellt: Ist es richtig Steuern zu bezahlen?
Notabene wurde ihm die Frage in einem von den Römern besetzten Land
gestellt. Er antwortete "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was
Gottes ist." (Mt 22,21).
In einem Land, das wohl im Christentum wurzelt, aber die Menschen je länger
je mehr sich darum foutieren zu geben, was Gottes ist, ist es auch Mode
geworden dem Staat je länger je weniger zu geben. Wir müssen keinem Kaiser
unsere Steuern bezahlen, wir sollen sie uns zu unseren Gunsten bezahlen
unter dem Stichwort, mal brauche ich mehr davon mal weniger.
Wieviel Franken bedeutet die Erhöhung von einem Steuerprozent. Bei einem
steuerbaren Einkommen zwischen 40'000 und 100'000 Franken bewegt es sich in
etwa zwischen 10 und 50 Franken. Das ist je weniger ich auf meinem
Lohnausweis habe, wenig bis gar nichts. Je mehr ich habe, desto mehr soll
ich auch von meinem Verdienst abgeben, weil unsere Gesellschaft von
gegenseitiger Solidarität lebt.
Jesu Worte noch einmal: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was
Gottes ist." - Warum sollte das nicht auch in heutiger Zeit gelten? Aus
dieser Perspektive heraus ist und bleibt mir es ein Rätsel, warum in einer
Gemeinde dieses eine Prozent (1 x 79) gerechnet wird und in einer anderen (1
x 109) gerechnet werden muss?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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