Weg-Wort vom 1. März 2012
"Die Zukunft ist ethisch oder gar nicht"
Schon längst wird damit gespielt, dass der Maya-Kalender auf Ende 2012 den
Weltuntergang festsetze. Ein eher böses Spiel bis hin zu dekadenten
Werbeversuchen, die sogar Noah dazu brauchen, um dem umworbenen Produkt
wenigstens einen Hauch von Geschmack zu verleihen.
Wir brauchen jedoch keinen Mayakalender, um zu erkennen, dass unsere Welt in
Gefahr ist, zerstört zu werden. Es darf nicht so weitergehen, und wenn schon
Höchstlohnempfänger langsam merken, dass auch sie Verantwortung nicht nur
für sich haben, sondern auch für die Gesellschaft, in der sie leben, dann
könnte Hoffnung bestehen.
Der Bundesrat redet von Weissgeldstrategie, friert auf Antrag Griechenlands
Gelder ein, die am Fiskus vorbeigeschmuggelt zu sein scheinen. Es tut sich
was im Staate Schweiz und hoffentlich nicht nur hier.
Dass sich an unserm Lebensstil etwas ändern muss, das ist allen klar, doch
getan muss es werden.
Thomas Gröbly und Hans Ruh haben dazu schon vor einigen Jahren ein Buch
verfasst, das nicht nur Probleme aufzeigt, sondern auch Lösungsansätze
bietet. Es ist jedoch vergriffen. Ob das ein gutes oder ein schlechtes
Zeichen ist, weiss ich nicht zu deuten.
Faszinierend ist ein einführender Kommentar dazu: "Umweltzerstörung, Armut,
Gewalt und Risikotechnologie bedrohen zunehmend unsere ökologischen
Lebensgrundlagen und die Lebensqualität von immer mehr Menschen. Diese
Bedrohungen haben ihren Grund nicht in den menschlichen Schwächen, sondern
in ihren Stärken. Lebensqualität und Natur werden durch Konsum, Mobilität,
Landwirtschaft und wirtschaftliche Globalisierung massiv bedroht. Die
Metapher des Hocheilartisten zeigt die Situation: Es geht um alles oder
nichts. Meinungsträger und Politiker sind ratlos und ohne Konzept. "
Faszinierend, dass nicht unsere Schwächen, sondern unsere Stärken das
Problem seien. Diese sollten jedoch einfacher neu ausgerichtet werden
können, als Schwächen ausgemerzt. Passen wir sie an? - Hoffnung, Bitte, Not,
oder die einzige Möglichkeit, die bleibt.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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