Weg-Wort vom 2. Oktober 2012
Schutz
Nicht schlecht habe ich gestaunt, als eine Konfirmationsklasse mir ihre
Armbändchen zeigte. Das sei jetzt "in". Die Jugendlichen wussten, wer da
abgebildet ist auf den Bildchen: Maria, Jesus und Heilige. Die
Heiligengeschichten sind ihnen nicht unbedingt bekannt. Die reformierte
Tradition kennt die Heiligen nicht in gleicher Weise wie die katholische
Kirche, und doch tragen die Konfirmandinnen diese Armbänder. Warum? Nur weil
es in ist? Als Schutz und Begleitung?
Sie bedeuten den Jugendlichen etwas. Es sind "Freundschaftsbändchen" der
besonderen Art. Die Jugendlichen erhoffen sich Unterstützung und Kraft im
Alltag.
Das Bedürfnis nach Schutz und Begleitung im Leben ist nicht an eine
Konfession oder an ein Alter gebunden. Wir alle sehnen uns nach
"Sicherheit". Eltern geben ihren Kindern einen Segen mit auf den Weg.
"Bhüeti" als Abschiedsgruss oder "Alles Gueti" spricht davon, dass wir
uns
Gutes zusprechen. Unsere Gespräche in der Bahnhofkirche enden nicht selten
mit einem gesprochenen Gebet, mit einem Segen.
Heiligenbildchen oder diese Armbändchen sind nicht jedermanns Sache. Das
Vertrauen auf Gott, das Wissen um die Begleitung und den Schutz Gottes auch
in schwierigen Zeiten können wir aber alle gebrauchen, sie tun uns gut. Mit
der Taufe stellen wir ein Kind bewusst unter den Schutz Gottes. Schön, dass
sich KonfirmandInnen dieses Schutzes bewusst sind.
"Meine Leidenschaft gilt dir, DU, meine Stärke!
DU, mein Fels und meine Fluchtburg, DU lässt mich entrinnen.
Meine Gottheit, meine Festung, in der ich mich berge.
Mein Schild und machtvolles Zeichen meiner Befreiung -
Mein Fluchtort bist DU." (Ps 18,2f, Bibel in gerechter Sprache)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche m Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net