Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich
Weg-Wort vom 11. Mai 2021
Ein Brief von Hand
Während des Lockdowns, als ich nicht mehr täglich hunderte Kilometer im Auto sitzen
musste, habe ich an einem Abend mein altes Adressbuch aus Studientagen rausgeholt, und
sehr schnell kamen Erinnerungen hoch an schöne gemeinsame Zeiten. Dann habe ich mich
gefragt, ob ich nach langer Zeit ohne Kontakt die Freunde und Kollegen mal anrufen soll.
Passt die Telefonnummer überhaupt noch? Passt das vielleicht doch nicht? Schließlich habe
ich angefangen Briefe zu schreiben - mit der Hand auf Papier und hab dann eine schöne
Briefmarke draufgeklebt.
Zunächst aber habe ich festgestellt, wie langsam ich Briefe mit der Hand schreibe - ich
muss viel länger nachdenken als bei einem knappen «Gefällt mir»-Kommentar unter einem Post
oder kurzen knappen Nachrichten per Messenger. Aber es hat mir Freude gemacht!
In der Bibel lese ich in einem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth, das
er seine Mitmenschen als lebendige Briefe Gottes anredet. Meine Mitmenschen als lebendige
Briefe Gottes zu treffen, darauf freue ich mich, wenn wir uns dann hoffentlich bald wieder
treffen können und feiern werden. Und bis dahin schreibe ich weiter, einen Brief nach dem
anderen, mit der Hand.
Mit freundlicher Genehmigung von Johann Schneider, Regionalbischof in Halle
Bild: flickr
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