Weg-Wort vom 2. November 2012
Reformationssonntag
Jesus sagt in den Seligpreisungen:
"Selig die Armen im Geist — ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden — sie werden getröstet werden.
Selig die Gewaltlosen — sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit — sie werden gesättigt werden.
Selig die Barmherzigen — sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig, die reinen Herzens sind — sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften — sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden.
Selig, die verfolgt sind um der Gerechtigkeit willen — ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und euch das Ärgste nachsagen um
meinetwillen und dabei lügen.
Freut euch und frohlockt, denn euer Lohn im Himmel ist gross. Denn so haben sie auch die
Propheten vor euch verfolgt.
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll man dann salzen? Es
taugt zu nichts mehr, man wirft es weg und die Leute zertreten es.
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht
verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter den Scheffel,
sondern auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.
So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Taten sehen und euren
Vater im Himmel preisen." (Mt 5.2-16)
Am Sonntag feiert die reformierte Kirche das Reformationsfest. Mir kommt da der Reformator
in den Sinn, der sich zutiefst arm im Geist gefühlt hat: Martin Luther. Ein Mönch hinter
Klostermauern. Der sich Tag und Nacht fragt: Was tun, um selig zu werden? Was tun, um es
Gott recht zu machen? Er gibt sein Bestes, fühlt sich aber weiter schlecht. Er fühlt sich
nicht selig, findet keinen gütigen Gott. Er hungert nach Gerechtigkeit und wird nicht
satt. Er findet keinen Frieden, keinen Trost. Aber dann liest er den Römerbrief: "Die
Gerechtigkeit vor Gott ... kommt allein durch den Glauben (Röm 3,28). Er liest diese
Worte, sieht sie vor sich, spürt sie in sich und weiss: Das ist es. Sich Gnade zusagen
lassen. Sich von Gott sagen lassen: "Du bist mir recht. Allein aus Glauben." Das
sind die Worte, die Luther befreien - und die auch uns heute befreien. Darauf besinnen wir
uns am Reformationssonntag!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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