Schlitteln und Erinnerung an Geborgenheit
Nach dem Wintereinbruch mit Schnee kann man endlich wieder Schlitten fahren. Ich liebe es
zu Fuss durch den verschneiten Wald aufzusteigen, den Schlitten hinter mir her zu ziehen
und dann wieder hinunter zu sausen. Dabei erinnere ich mich, wie ich als Junge mit meinem
Vater Schlitten gefahren bin.
Ich sass vorne auf dem Davoser Schlitten. Die Beine konnte ich bequem auf den Holzlatten
ausstrecken. Das Lenken konnte ich meinem Vater überlassen. Er sass hinter mir. Ich spürte
seine Beine an meiner Seite. Ich fühlte mich wohlig warm und geborgen. Wenn wir im Schuss
über eine vereiste, leicht gerippelte Unterlage fuhren, klapperten die Eisenkufen und der
Schlitten knarzte. Der eisige Wind prickelte auf meinem Gesicht wie mit vielen kleinen
Nadelstichen. Obwohl ich mich alleine nie getraut hätte so schnell zu fahren, fürchtete
ich mich nicht. Ich spürte hinten am Hals den warmen Atem meines Vaters. Seine Nähe gab
mir Sicherheit. Ich vertraute darauf, dass er mich sicher nach unten bringt.
Dieses Erleben hat mich in meinem Gottvertrauen mehr geprägt als manche Stunde
Religionsunterricht. Jemand ist da, der mich voll Wärme umschließt und mich sicher zum
Ziel bringt. Darauf zu vertrauen fällt leicht, wenn man es selber erlebt hat.
Haben auch Sie solche Erinnerungen? Es muss ja nicht unbedingt Schlitten fahren sein!
Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 10. Januar 2017
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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