Weg-Wort vom 1. November 2006 - Allerheiligen
Mutmacher (Psalm 44)
Wir brauchen prophetische Heilige, besondere Menschen, die uns etwas
vormachen können! Wir brauchen sie als Mahner, als Warner, als Tröster, als
Überbringer des wirkmächtigen Wortes zur rechten Zeit. Wir brauchen sie in
Gestalt von Frauen und Männern. Wir brauchen sie nah bei uns und nah bei
Gott. Sie sollen uns erinnern an das, was wir tun können und tun müssen, und
an das, was wir von Gott erwarten dürfen.
Gerade in Krisenzeiten haben solche Menschen Hochkonjunktur. Schauen Sie in
die Krisengeschichte unserer Welt! Auch das Volk Israel im Alten Testament
hat das erlebt. Vor dem nationalen Zusammenbruch sind solche Menschen
gekommen und haben davor gewarnt. Und nach dem Zusammenbruch sind wieder
solche Menschen gekommen und haben Mut gemacht, ein neues, ein anderes Leben
zu beginnen.
Auf die Warner und Mahner haben die Israeliten schlecht gehört. Mit
Schrecken mussten sie feststellen: Du hast uns schmählich verstossen, du
bist nicht mit unserem Heer in die Schlacht gezogen. ... Du hast uns wie
Schlachtvieh ans Messer geliefert, unter fremde Völker hast du uns
zerstreut. (Ps 44.10,12)
Auf die Tröster und Mutmacher aber haben sie besser reagiert. Mit ihnen und
dank ihnen haben sie in schweren Zeiten aus- und durchgehalten. Sie haben
ihnen Mut gemacht, Gott um seine Hilfe zu bitten: Steh auf, komm uns zu
Hilfe. (Ps 44.27a)
Wir sollten es heute besser machen. Ich wünschte mir darum, dass wir auf die
Warner und Mahner gleich gut hören wie auf die Tröster und Mutmacher.
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