Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 15. August 2017
Unmöglich
Unmöglich! Wie kannst Du nur?!
Immer wieder gibt es Leute, die mir sagen, wie unmöglich sie es finden, dass ich den
Schluss der Bücher im Voraus lese. Diesen lese ich nicht am Anfang des Buches, aber mitten
im Buch, wenn die Spannung für mich kaum mehr auszuhalten ist, lese ich den Schluss. Oft
„schnause“ ich durch die Seiten, lese dies und das und… den Schluss.
Wenn man mir bereits zum Beginn des Krimis oder des Films erzählt, wer der Täter ist oder
wie der Film ausgeht, stört mich das nicht. Für mich ist die Spannung deswegen nicht weg.
Ich kann den Film sogar besser geniessen und mitverfolgen, was geschieht, ohne diese
„unerträgliche“ Spannung.
Im Leben geht das nicht. Ich weiss zwar, dass der Tod auf uns alle wartet. Ich weiss aber
nicht wann und wo und wie. Und das ist gut so!
Das gibt mir die Möglichkeit, die Seiten, die noch leer vor mir liegen, zu füllen. Da gibt
es Träume und Hoffnungen, Wünsche und Termine. Meine Geschichte ist noch nicht zu Ende
geschrieben. Ich darf sie noch leben. Ich darf mitentscheiden, in welche Richtung ich mich
in meinem Leben bewege.
Es mag unmöglich scheinen, den Schluss der Bücher schon zu Beginn zu lesen… ich bleibe
dabei. Denn dieses „Unmögliche“ ermöglicht mir, den Augenblick zu geniessen. Das gefällt
mir.
Wie immer Sie Bücher lesen, geniessen Sie es. Was immer Unmögliches Sie tun, wenn es Ihnen
hilft Ihr Leben im Hier und Jetzt gut zu gestalten, tun Sie es. Warten Sie nicht untätig
auf den Schluss, leben Sie jetzt!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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