Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 29. Oktober 2019
Wie gaht’s? Wie lauft’s? Bisch zwäg?
Der Mensch ist ein Geher. Der aufrechte Gang gehört zu seinem Wesen. Deshalb erstaunt es
nicht, dass in den drei im Titel genannten Fragen nach dem Wohlbefinden die Worte «Gehen»,
«Laufen» und «Weg» enthalten sind.
In diesem Jahr habe ich für mich die Fortbewegung zu Fuß neu entdeckt. In den Ferien und
an einzelnen freien Tagen habe ich etliche Wanderungen unternommen. Es tut mir gut auf
diese Art unterwegs zu sein. Ich bin ganz bei mir und kann die Ansprüche zurücklassen, die
das Leben sonst an mich stellt.
Im September hatte ich mir eine Fünftageswanderung vorgenommen. Die Bedingungen waren
ideal. Wunderbares Herbstwetter. Ich fühlte mich fit und startete voller Elan die erste
Tagesetappe. Doch schon bald merkte ich, wie sich hinten an meiner linken Ferse eine Blase
bildete. Im nächsten Ort kaufte ich spezielle Pflaster, doch die Blase war schon so weit
fortgeschritten, dass sie mich immer mehr behinderte. Nach zweieinhalb Tagen musste ich
meine Tour abbrechen.
«Nur eine Blase am Fuss. Das kann doch nicht so schlimm sein!» So dachte ich, aber das
Wohlbefinden hängt manchmal von scheinbaren Kleinigkeiten ab. Plötzlich ging gar nichts
mehr. Ich habe gemerkt: es ist wichtig auch auf kleine Signale zu achten, denn es braucht
das Zusammenwirken vieler Kleinigkeiten, damit es einem gut geht.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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Ein Labyrinth am Passo della Greina, an dem ich am zweiten Tag meiner Wanderung
vorbeigekommen bin.