Weg-Wort vom 7. September 2009
Mitmenschen und Mitgeschöpfe werden
Was bewegt unser Leben welche Hoffnungen, Wünsche und Ängste? Welcher
Geist treibt uns an mehr die freundschaftliche Zuwendung zu anderen oder
mehr das selbstsüchtige Eigeninteresse? Immer wieder geht es um die Fragen:
Wer bin ich eigentlich? Was ist für mich glaubwürdig? Wovon lasse ich mich
in Bewegung versetzen?
Ich denke, die Antworten hängen von ganz verschiedenen Faktoren ab: Zum
Beispiel davon, wie alt wir sind, welche Lebenserfahrungen wir gemacht
haben, was für ein Temperament und was für Begabungen wir haben.
Gott sagt zu uns: Ihr sollt leben, aber ihr braucht euch das Leben nicht
immer nur erkämpfen. Ihr könnt leben ich schenke es euch! Ich schenke euch
das Glück, das nicht immer nach noch mehr Glück lechzt. Ich gebe euch nicht
nur das natürliche Leben, sondern zusätzliches Leben aus meinem Geist.
Was machen wir damit? Wer Gott bewusst zum Vater hat, wer andere Menschen
und Lebewesen als seine Geschwister ansieht, der kann die Welt nicht als
eine Schachtel voller Dinge behandeln. Ein Kind Gottes wird seine Lebenswelt
nicht nur messen, zählen, kalkulieren, zerlegen und damit totmachen, sondern
es wird sie ausreden lassen und sie pflegen.
Die Welt ist kein grosser Maschinenraum mit vielen Knöpfen und Signalen,
sondern sie ist Schöpfung Gottes. Wir sollen darum keine Lebenstechniker,
sondern Mitmenschen und Mitgeschöpfe werden. Wir lassen unsere persönlichen
Beziehungen zu den Erscheinungen der Welt nicht verkümmern, wir stellen uns
nicht über die Dinge. Wir bleiben Kinder, Kinder Gottes. Nur dann werden wir
erwachsen ohne unsere Jugend zu verlieren.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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