Weg-Wort vom 17. September 2008
Voll der Hoffnung
Hoffnung haben wir alle gern. Aber Hoffnung braucht immer einen langen Atem
und viele Menschen, die sich ihr öffnen. Oft genug scheuen wir das.
Entweder wir scheuen den eigenen Einsatz und zweifeln an unserer eigenen
Berufung zur Hoffnung. Oder wir verweisen auf die vielen Lichtgestalten,
die uns vorgeführt werden oder die sich selbst so sehen: wo dann oft auch
viel Schatten und viel Kurzatmiges ist!
Da finde ich einige Sätze aus der Regierungserklärung von Nelson Mandela
1994 in Südafrika sehr treffend und beeindruckend:
Unsere grösste Angst ist nicht die, unvollkommen zu sein. Unsere grösste
Angst ist, dass wir grenzenlos mächtig sind. Es ist das Licht in uns, und
nicht die Dunkelheit, was uns am meisten ängstigt. Wir fragen uns, wer bin
ich, dass ich brillant, grossartig, talentiert und sagenhaft sein soll. Doch
wer bist du, um das nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Dich selbst
klein zu machen, hilft der Welt nicht. Es ist nichts Erleuchtetes dabei,
sich selbst klein zu machen, um andere nicht zu verunsichern.
Unsere Aufgabe ist zu scheinen, so wie die Kinder es tun. Wir werden
geboren, um Gottes Herrlichkeit, die in uns ist, in die Welt zu bringen. Sie
ist nicht nur in einigen von uns, sie ist in jedem. Indem wir unser eigenes
Licht scheinen lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis,
es ebenso zu tun. So wie wir uns von unserer eigenen Angst befreien, wird
unsere Gegenwart automatisch andere befreien. Soweit Nelson Mandela.
Das sind nicht nur grosse Worte. Dahinter stehen auch wie sich gezeigt hat
viele grosse Hoffnungskräfte, die in Nelson Mandela und in ganz Südafrika
am Werke waren und sind! Solche Hoffnungskräfte brauchen wir, heute wie
morgen! Und diese Hoffnung braucht uns! Gott will in diese Welt, in unser
Land, in Ihr und mein persönliches Umfeld die Hoffnung pflanzen, dass unsere
Zukunft erstrebenswert und sinnvoll ist. Gott überlässt uns nicht einem
blinden Schicksal. Gott will eine zukunftsfähige, lebenswerte Welt für alle
Menschen. Und daran mit zu gestalten, lohnt jede Mühe. Die Hoffnung wächst
aus dem Vertrauen, dass Gott dieses Leben und diese Welt trägt, auch in
Zukunft.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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