Weg-Wort vom 6. März 2013
Quo vadis? - Wohin gehst du?
Tagaus, tagein strömen viele Menschen durch den Hauptbahnhof. Sie steigen
aus den Zügen und steigen in die Züge. Es herrscht ein reges Kommen und
Gehen. Woher kommen die Menschen? Was haben sie geträumt? Haben sie
gefrühstückt? Wer hat sie verabschiedet, als sie aus der Wohnung gingen?
Welche Sorge quält sie? Welche Hoffnungen treiben sie an und was erwarten
sie vom Leben? Wohin eilen sie?
"Quo vadis?" der Monumentalfilm mit dem Titel, "wohin gehst du?" kam
1951 in
die Kinos. Der Filmtitel bezieht sich auf die apokryphe Schrift (nicht in
der Bibel veröffentlichte Schrift) des Petrus (Petrusevangelium). Dort
stellte der Apostel Petrus auf seiner Flucht aus Rom dem ihm erschienenen
Jesus diese Frage, "quo vadis?" Und Jesus antwortete: "Ich gehe nach Rom,
um
mich noch einmal kreuzigen zu lassen." Dies bewog Petrus, der Legende nach,
zur Umkehr nach Rom, wo er den Kreuzigungstod fand.
"Quo vadis", wohin gehst du? Es gibt Zeiten, in denen uns diese Frage
gestellt wird, oder in denen wir uns dieser Frage stellen müssen. Es gibt
die grossen Entscheidungen, die wir treffen, Berufswahl, Partnerwahl usw.
Und es gibt die alltäglichen kleinen Fragen, die wir uns stellen müssen, das
sind die "Quo vadis-Fragen des Alltags". Wir können nicht ständig unsere
Lebensziele grundsätzlich in Frage stellen. Aber wir dürfen uns täglich
wenigstens ein paar Minuten Zeit nehmen, um zu Atem zu kommen, um von der
Oberfläche in die Tiefe zu steigen und uns zu fragen: "Was ist mir heute
wichtig? Wem möchte ich heute danken? Wem ein Kompliment machen? Wem möchte
ich meine Zuneigung zeigen? Wen kann ich ein bisschen aufheitern?" Und
vielleicht steigt aus dieser Tiefe ein kleines Gebet.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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