Weg-Wort vom 19. Juli 2012
Jedem seine totale Freiheit?
Werbung propagiert das und so treffen die Freiheiten vieler Menschen
aufeinander und glauben Sie ja nicht, die seien so lieb und harmlos, dass
sich die jeweiligen Freiheiten problemlos und ohne Konflikt ergänzen würden.
Es gibt daraus nichts anderes als ein Jeder gegen Jeden.
Gemeinsame Verhaltensregeln sind ein Kulturgut, das wir seit alten Zeiten
kennen und als die "10 Gebote" eigentlich jedem in unserm Kulturkreis von
Kindesbeinen an vertraut sein sollte. Werden auch die noch aufgelöst? Die
Goldene Regel, die in vielen Religionen verankert ist, fasst zusammen, wie
wir als Menschen miteinander umzugehen hätten: "Alles, was ihr wollt, dass
euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen ebenso." (Matthäus 7, 12)
"Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst,
dass sie ein allgemeines Gesetz werde." - Auch Immanuel Kants kategorischer
Imperativ setzt absolutem Freiheitanspruch Grenzen.
Freiheit ist immer auch mit Verantwortung verbunden und mit dem Wissen
wofür. Es ist kein Je-ka-mi, kein Tun und Lassen, wie man will. Denn, sind
wir uns unserer Freiheit bewusst, sollten wir uns auch unserer Abhängigkeit
bewusst sein.
Paulus umschreibt in seinem Hohelied der Liebe die Atmosphäre, in der
Freiheit auf eine gute und nicht krankhaft egoistische Art gedeihen kann:
Ich zitiere 1. Korinther 13, 1 nach der Volx-Bibel:
"Ohne Liebe geht gar nichts! Selbst wenn ich perfekt alle Sprachen, die es
auf der Welt gibt, sprechen könnte, auch die Sprache der Engel, aber in all
dem, was ich darin reden würde, wäre keine Liebe, dann wären meine Worte wie
Müll, sie wären ohne Bedeutung, hohl und leer."
Freiheit ohne Liebe: Müll, ohne Bedeutung, hohl und leer.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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