Weg-Wort vom 2. Juli 2008
Von Hoffnung erfüllt
Not, Elend und Ungerechtigkeit auf dieser Welt können Menschen veranlassen,
sich resigniert zurückzuziehen und den Lauf der Welt sich selbst, bzw.
anderen zu überlassen.
Ganz anders die ersten Christen. Sie liessen sich auch durch noch so starken
Druck von aussen und von Benachteiligung nicht einschüchtern. Sie lebten so
von Hoffnung erfüllt, dass sie auffielen und nach dem Grund ihrer Hoffnung
gefragt wurden (1 Petr 3,15). Sie vermochten ihrer Umwelt offensichtlich
etwas mitzuteilen. Sie beeindruckten durch ihre konsequente, an Jesu
Botschaft orientierter Lebensführung, durch ihre Aufrichtigkeit und
Solidarität.
Angesichts der Schwierigkeiten jener Zeit lädt der erste Petrusbrief ein,
besonnen zu handeln und sich taktvoll, bescheiden und mit gebotenem Respekt
in die Welt einzubringen:
Seid besonnen und nüchtern, damit nichts euch am Beten hindert. Vor allem
lasst nicht nach in der Liebe. Denn die Liebe macht vieles wieder gut. Nehmt
einander gastfreundlich auf, ohne zu murren. Dient einander mit den
Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat jeder und jede mit der eigenen,
besonderen Gabe. Dann seid ihr gute Verwalter der vielfältigen Gnade
Gottes. (4,7-10)
Von Hoffnung erfüllte Christen sind befähigt, sich kraftvoll und nachhaltig
in unsere Welt einzubringen:
Betend anvertrauen sie alle Menschen, die ganze Welt und sich selber immer
wieder ihrem Schöpfer, dem Gott der Liebe und der Hoffnung.
Getragen von der vorbehaltlosen Liebe Gottes lassen sie selber nicht nach in
ihrer Liebe und in ihrer Hoffnung:
Sie setzen ihre von ihm geschenkten Fähigkeiten ein für ein menschenwürdiges
Leben aller, für die Bewahrung der Schöpfung, für Recht und Gerechtigkeit,
für Frieden und Freiheit in ihrer nächsten Umgebung.
Sie leben und handeln nach dem Motto: Eine Welt, in der es heute auch nur
einem Menschen besser geht, ist eine bessere Welt.
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Hauptbahnhof Zürich
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