Weg-Wort vom 16. November 2009
Ja und Nein
Viele Menschen möchten ihre Beziehung zu Gott vertiefen. Sie möchten sich
mehr Gott zuwenden. Sie suchen nach vertieften Wegen zu ihm. Sie wollen
spüren, dass er zu ihnen steht, dass sein Ja zu uns allen auch ihnen gilt.
Sie wollen seine Wärme, seine Liebe, seine Zuversicht spüren. Sie ahnen,
dass das ihnen Boden unter die Füsse gibt. Wie aber geht das?
Sich Gott zuwenden heisst, sich den Menschen zuwenden. So wie Gott ein Ja zu
allen Menschen spricht, so sollen auch wir ja sagen zu den Menschen, das
heisst die einzelne Person mit dem annehmen, was ihr eigen ist: mit ihrem
Aussehen, mit ihrer Sprache, mit ihrem Glauben, mit ihrer Sexualität, mit
ihrer Herkunft.
Ein Nein ist all denen zu sagen, die dieses unwiderrufliche Ja in Frage
stellen. Nein ist all denen zu sagen, die sich als die besseren Menschen
ansehen, die Hetze gegen Fremde betreiben, die Gewalt ausüben.
Sage nein, singt Konstantin Wecker in einem seiner Lieder:
Und wenn sie in deiner Schule / plötzlich lästern über Schwule /
schwarze Kinder spüren lassen/ wie sie andre Rassen hassen/
Lehrer, anstatt auszusterben / dein Land wieder braun verfärben /
hab dann keine Angst zu schrein: / Sage nein! //
Ob als Penner oder Sänger / Bänker oder Müssiggänger /
ob als Schüler oder Lehrer/ Hausfrau oder Strassenkehrer /
ob du sechs bist oder hundert / sei nicht nur erschreckt, verwundert /
tobe zürne, bring dich ein: / Sage nein!
Und mit diesem Nein rufen wir Ja zum Leben, ja zu einer Vision, von einem
guten Leben, in dem Menschen miteinander in der Wertschätzung von Gleich zu
Gleich umgehen und von Gesicht zu Gesicht einander helfen und freundlich
begegnen und so zur Quelle der Freude füreinander werden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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