Das Weg-Wort Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 9. Oktober 2020
Muhammad
Er stammte aus einfachsten Verhältnissen. Früh erfuhr er Ungerechtigkeit und
lernte kämpfen. Er war erfolgreich und wusste es. Er wollte nicht der
unterwürfige, bescheidene Sklavennachfahr sein. Er war selbstbewusst und
laut. Die Welt sollte seine Leistungen sehen und seine Meinung hören.
Seinen Sklavennamen legte er ab. Und ebenso die christliche Sklavenreligion.
Mit 22 wurde er Moslem.
Mit 25 weigerte er sich, für das Land, das ihm grundlegende Rechte
verweigerte, in den Krieg zu ziehen. Er sagte: «Ich werde nicht 10.000
Meilen von zu Hause entfernt helfen, eine andere arme Nation zu ermorden und
niederzubrennen, nur um die Vorherrschaft weißer Sklavenherren über die
dunkleren Völker der Welt sichern zu helfen.» Er wurde verurteilt, sein
Titel wurde ihm aberkannt, er durfte drei Jahre seinen Beruf nicht ausüben.
Aber er kehrte zurück: Kämpferisch, stark und erfolgreich. Sieben Jahre nach
seiner Verurteilung holte er sich seinen Weltmeistertitel zurück, den er
nach einer Niederlage später noch ein drittes Mal gewann.
Er, Muhammad Ali (1942 2016), US-Amerikaner, geboren als Cassius Clay,
erfolgreichster Boxer der Geschichte, der unerschrocken seine Stimme erhob
für die Rechte der Schwarzen, lange bevor es «Black Lives Matter» gab.
Im Rückblick auf seinen Olympiasieg von 1960 erzählt er in einem
Fernsehinterview, wie er danach aus einem Restaurant gewiesen wurde, weil er
Schwarzer war:
«Ich musste dieses Restaurant verlassen, in meiner Heimatstadt, wo ich zur
Kirche ging und ihrer Christenheit diente. Mein Vater kämpfte in all den
Kriegen. Ich hatte gerade die Goldmedaille gewonnen und durfte nicht im
Stadtzentrum essen gehen. Und ich sagte: Da stimmt etwas nicht. Und von da
an war ich ein Moslem.»
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Abbildung:
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