Weg-Wort vom 2. August 2013
Klagemauer
Die Klagemauer ist in der Altstadt von Jerusalem. Sie ist eine religiöse
Stätte des Judentums. Der Platz vor der Klagemauer ist rund um die Uhr
zugänglich. Ohne Sicherheitskontrollen gelangt man jedoch nicht bis zur
Mauer.
Männer und verheiratete Frauen müssen eine Kopfbedeckung tragen beim
Betreten des Gebietes.
Die Klagemauer ist der meistbesuchte Ort in Israel. Sie ist aber nicht, wie
ihr Name sagt, primär ein Ort der Klage. Menschen gehen dorthin, um zu
beten, und viele Menschen stecken Gebete in die Ritzen und Spalten der
Mauer.
Mir aber gefällt der Begriff Klagemauer. Ich brauche immer wieder einen Ort,
wo ich klagen und jammern darf. Da sind zum Beispiel mein Tagebuch oder ein
gute Freundin, die meine "Klagemauer" sind.
Klagen hilft abzuladen und loszulassen. Im Klagen und im Formulieren der
Worte, mache ich mir Gedanken, die mir beim Weiterkommen helfen. Und ich
verlasse schliesslich die "Klagemauer" wieder, damit ich etwas ändern kann
im Leben. Das ist auch der tiefere Sinn des Klagens: Uns weiterführen, durch
das Ordnen der Gedanken, das Überdenken von Lösungswegen und das Planen und
Durchführen konkreter Schritte. Dies alles führt mich denn auch weg vom
Klagen und in eine "bessere Zukunft".
Im Buch der Psalmen finden wir 150 Lieder der Klage und der Hoffnung, Lieder
des Feierns und der Geschichte des Volkes Israel mit Gott.
Sie können uns Inspiration für eigene Gebete sein, für unser Klagen und
Hoffen. Sie können uns den Weg öffnen zu neuen Schritten im Glauben und im
Leben.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch
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