Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort von Allerheiligen, 1. November 2017
Das Zeitliche segnen
«Ich möchte, dass alles geregelt ist, wenn ich einmal das Zeitliche segnen muss.» sagte
mir ein Mann. Er war eher nüchtern und redete sonst nicht in religiös geprägten Begriffen.
Als es ums Sterben ging und vielleicht, weil es ums Sterben ging, machte er eine Ausnahme.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich diese Formulierung schon einmal gebraucht habe. Was
bringt sie zum Ausdruck? Das Zeitliche ist für mich das Vergängliche. Es ist mein
irdisches Leben.
Ich habe als Pfarrer oft erlebt, dass mir Menschen, die sich auf ihren Tod vorbereitet
haben, ihre Lebensgeschichte erzählten. Zusammen mit ihnen habe ich ihr Leben angeschaut
und gewürdigt. Wir haben gemeinsam ihr zeitliches Leben gesegnet. Dabei konnte auch
Schwieriges angesprochen und Unerledigtes verarbeitet werden.
Ich weiss nicht genau, was geschehen wird, wenn ich einmal sterben werde. Aber durch
solche Gespräche, in denen das Zeitliche gesegnet wird, bekomme ich eine Vorstellung
davon, wie es sein wird, wenn ich mein irdisches Leben Gott hinlegen werde. Ich vertraue
darauf,
dass bei meinem Übergang von der Zeit in die Ewigkeit die Widersprüche meines Lebens
aufgelöst werden,
dass Verletzungen geheilt werden,
und dass Schuld vergeben wird.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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