Weg-Wort vom 18. Juni 2012
Kleider machen Leute
In der Novelle "Kleider machen Leute" von Gottfried Keller geht es um Sein
und Schein. Von Hans Christian Andersen kennen wir ein Märchen, das heisst
"Des Kaisers neue Kleider". Auch dort geht es um Schein und Sein.
Bei uns zu Hause lernte ich schon als Kind, dass die Herzensbildung
Hauptsache ist! Vor allem dann, wenn ich mir extra tolle, extra teure
Kleider wünschte, die ich nicht erhielt. Innere Schönheit sei wichtiger als
Schein und Kleider, die chic sind.
Das Äussere sagt aber auch etwas über das Innere aus. Stimmt das?
Sie tragen eine Halskette mit einem Kreuz, Sie sind also Christin?
Sie tragen handgestrickte Pullover, Sie sind also links und grün?
Sie tragen eine Krawatte, Sie sind ein Banker?
Als Christinnen und Christen zeichnen wir uns nicht aus durch das Kreuz, das
wir um den Hals tragen; viel mehr durch unsere Taten. Durch das Sein, das
Christ-Sein, nicht durch das Christ-Scheinen.
Im Brief an die Epheser wird die Kleidung des Christen folgendermassen
beschrieben:
"Ergreift die Rüstung Gottes, damit ihr widerstehen könnt am bösen Tag und,
weil Ihr alles überwunden habt, standhalten könnt. Steht also fest und habt
eure Hüften mit Wahrheit umgürtet und seid bekleidet mit dem Brustpanzer der
Gerechtigkeit und an den Füssen tragt als Schuhe die Bereitschaft zur
Freudenbotschaft des Friedens. Bei allem ergreift den Langschild des
Glaubens, mit dem ihr alle brennenden Pfeile des Bösen werdet löschen
können. Und empfangt den Helm der Rettung und das Schwert der Geistkraft,
das ist die Rede Gottes." (Eph 6,13-17)
Vielleicht lohnt es sich, den "Kleiderschrank Gottes" mal auszustauben und
zu schauen, wie wir uns als Christinnen und Christen auszeichnen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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