Weg-Wort vom 6. Juli 2011
Missverständnis
Nicht weil ich nicht zugehört hätte, habe ich ihn falsch verstanden. Nein. Ich habe
zugehört und mir einen völlig falschen Zusammenhang überlegt. Am Schluss war es, wie wenn
wir in zwei verschiedenen Sprachen miteinander gesprochen hätten – und keiner hat den
Anderen verstanden! Ein Missverständnis.
Dazu möchte ich ihnen diese Geschichte erzählen.
"Ein russischer Jude unternimmt eine Schiffsreise in die Neue Welt. Bei jeder
Mahlzeit sitzt er an einem Tisch mit einem Franzosen, mit dem er sich nicht verständigen
kann. Der Jude spricht nur Russisch und Jiddisch, der Franzose nur Französisch. Trotzdem
verbeugt sich der Franzose vor jeder Mahlzeit und sagt:
"Bon appétit."
Nach einem Augenblick des Zögerns entgegnet der Jude:
"Pinsky."
Vor jeder Mahlzeit wünscht der Franzose guten Appetit, worauf der Jude mit seinem Namen
antwortet.
Ein anderer Passagier, der die Szene immer wieder beobachtet hat, verrät Pinsky
schliesslich:
"Wissen Sie, 'Bon appétit' ist nicht sein Name. Das heisst, dass er ihnen
eine angenehme Mahlzeit wünscht."
Als nun der Franzose zur nächsten Mahlzeit erscheint, verbeugt sich Pinsky und wünscht:
"Bon appétit!"
Darauf der Franzose glücklich:
"Pinsky!""
Eine tolle Geschichte. Nur brauchen leider unsere Missverständnisse in der Regel mehr
Aufwand, um wieder miteinander zu einem guten Einvernehmen zu kommen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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