Weg-Wort vom 7. Dezember 2011
Licht ins Dunkle bringen
Advent, die Zeit des Wartens, soll keine Zeit des Rückzuges sein. Ganz im Gegenteil. Die
Zeit soll genutzt werden.
Das Evangelium vom Reich Gottes soll gepredigt werden in der ganzen Welt zum Zeugnis für
alle Völker. Die freudige Nachricht muss hinaus. Mit Adventsworten gesagt:
Es ist besinnlich und romantisch, ein Licht anzuzünden in der Dunkelheit. Es ist aber ein
Zeichen der Hoffnung, das Licht anzuzünden und brennen zu lassen gegen die Dunkelheit, die
uns umgibt und die wir in uns wiederfinden. Das Licht soll hinaus strahlen, wir sollen es
nicht einsperren in ein trautes Heim und ein wohliges Wohnzimmer, wir sollen es nicht
unter den Scheffel stellen, sondern hinaus leuchten lassen in alle Welt.
Das ist ein veränderter Blick auf das Dunkel, das uns umgibt! Und wir wissen es: Jesus
nennt das Dunkel immer wieder klar beim Namen; ja manches Mal tönt er fürchterlich wie ein
Nachrichtenblock voller Schreckensnachrichten. "Ihr werdet von Kriegsgerüchten und
Kriegen hören, Hungersnöte und Erdbeben wird es geben, das alles aber ist erst der Anfang
der Wehen." (Mt 24)
Jesus benennt, was uns Angst machen kann, draussen in der Welt und in uns drin. Jesus
verheimlicht das Dunkel nicht und verwehrt seinen Nachfolgern, sich in Illusionen oder in
eine Scheinwelt zu flüchten. Er beschreibt das Dunkel, nicht als eine Kammer des
Schreckens, in der sich Christen fürchten müssten oder deren baldiges Ende sie erhoffen
sollten, sondern als einen Raum, in dem sich das Licht ausbreiten kann und soll.
Vielmehr ist er das Licht der Welt und der, der den glimmenden Docht nicht auslöscht. Er
ist das Licht, das das Dunkel erhellt. Ihm nachfolgend können wir viel Licht bringen ins
Dunkel dieser Zeit.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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