Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 26. Oktober 2015
Die Mausefalle
Auf einem Bauernhof lebte eine kleine, kluge Maus, die mit ihren Knopfaugen
alles gut beobachtete. So nahm sie eines Tages wahr, dass der Bauer
Mausefallen aufstellte und witterte Gefahr. Sofort begab sie sich zu den
anderen Tieren, um sie zu warnen. Doch die nahmen ihre Worte nicht ernst.
"Mach nicht so ein Geschrei," wies das Huhn sie zurecht, "eine Mausefalle
mag für dich ein Problem sein, jedoch keinesfalls für mich!"
Das Schaf zeigte wenigstens Mitgefühl, indem es sagte: "Ich fühle mit dir
und werde heute Abend für dich beten, doch mich betrifft das nicht."
Schliesslich blieb noch die Kuh, die sie verstehen könnte. Doch auch die war
abweisend. Sie lachte nur: "Meinst du, eine Mausefalle könnte mir etwas
anhaben? Hahaha! Was also habe ich damit zu tun?"
Da sie nirgendwo ein offenes Ohr fand und erst recht keine Hilfe erwarten
konnte, trippelte sie bedrückt in ihr Mauseloch zurück und versteckte sich
dort in der hintersten Ecke. Schlafen konnte sie vor lauter Aufregung nicht.
So kam es, dass sie am frühen Morgen ein Poltern hörte - die Mausefalle war
zugeschnappt. Kurz darauf kam die Bäuerin in die Küche, die das Geräusch
auch gehört hatte und nun sehen wollte, ob die Maus getötet war. Im Dunkeln
sah sie zunächst nicht, dass die Falle lediglich den Schwanz einer giftigen
Schlange erwischt hatte. Ehe sie das Licht einschalten konnte, wurde sie von
der Schlange gebissen und fing laut an zu schreien. Sofort stürzte der Bauer
in die Küche, sah, was geschehen war und fuhr seine Frau ins Spital, wo sie
behandelt wurde und den giftigen Biss überlebte. Nur das Fieber wollte nicht
weichen. Deshalb beschloss er, das Huhn zu töten, um ihr eine kräftige Brühe
zu kochen.
Als die Bauersfrau wieder ganz gesund war, wurden alle Nachbarn eingeladen,
und es gab ein grosses Fest. Dazu musste er allerdings sein Schaf
schlachten. Als dann die Krankenhausrechnung kam, sah sich der Bauer
genötigt, die Kuh zum Schlachthof zu bringen, um von dem Erlös alles
bezahlen zu können.
Die kleine, kluge Maus hatte all die Geschehnisse genau beobachtet und
machte sich nun ihre eigenen Gedanken: "Warum nur haben sie meine Warnung
nicht ernst genommen? Warum haben sie nicht begriffen, dass ein Problem, das
einer von uns hat, auch alle anderen in Gefahr bringen kann?" (Autor
unbekannt)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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