Weg-Wort vom 11. Dezember 2007 (Entschuldigung für die Verspätung!)
Gegengewichte setzen (Psalm 137)
Wir alle kennen den 137. Psalm. Teile seines Textes haben einmal als Lied
die Hitparade gestürmt: By the rivers of Babylon. An den Flüssen Babels
sassen wir und weinten, wenn wir an den Zion dachten. Wir hängten unsere
Zithern an die Pappeln dort. Denn unsere Entführer wollten Lieder von uns
hören, unsere Peiniger befahlen uns, froh zu sein: Singt uns ein Lied vom
Zion! Ach, können wir denn ein Lied des Herrn in fremdem Land anstimmen?
(Ps 137.1-4)
Für mich versteckt sich hinter dieser Psalmfrage eines der grössten
Geheimnisse für ein gelingendes Leben: Die Aufforderung, Gegengewichte zu
setzen. Also in der Trauer fröhliche Lieder anzustimmen und in der Euphorie
sich an die traurigen Tage zu erinnern! Das hilft die Lebenswogen
erträglicher zu machen.
Diese Balance, die durch die ausgewogenen Gegengewichte entsteht, hilft uns,
vieles zu tragen und zu ertragen. Sie schafft die Zuversicht, die Hoffnung,
den Mut alles Kräfte, die wir immer wieder brauchen! Die schweren Zeiten
bringen es sonst fertig, dass all die guten Zeiten, die wir schon erlebt
haben, ihre Wirkung verlieren.
Es ist darum unsere Chance, unsere Lebens- und Überlebenschance, wenn wir
uns richtiggehend üben im Gegengewichte setzen:
Sich in schweren Zeiten an die guten Zeiten zu erinnern!
In guten Zeiten die schweren Zeiten nicht zu vergessen!
Wir können wir sollen im fremden Land die Lieder des Herrn singen: In dir
ist Freude in allem Leide ...
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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