Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 9. Dezember 2020
Gesucht: Begnadete
Maria, Josef und das Jesuskind sind die Hauptfiguren der Weihnachtsgeschichte und damit
auch jeder Krippe. Ich tue mich nicht schwer damit, diese Figuren in einer Krippe
anzuschauen. Sie ergeben ein stimmiges Bild, denn Sie sehen nicht anders aus als andere
Elternpaare, die abends am Kinderbettchen stehen und die versuchen ihr Kind zur Ruhe zu
bringen. Nicht einmal, dass die Mutter kniet, finde ich abwegig. Wir sind oft genug in die
Knie gegangen um auf Augenhöhe mit den Kindern zu sein.
Schwieriger wird es über Maria nachzudenken. Rein, jungfräulich, auserwählt, begnadet. Das
sind so altbackene Anforderungen und sie scheinen extrem anspruchsvoll.
Andererseits haben wir uns als Eltern oft Gedanken darüber gemacht, wen wir für unsere
Kinder wählen. Wir haben Paten und Patinnen gewählt, wir haben unsere Kinder Freundinnen
und Freunden überlassen, wenn wir einmal einen Abend für uns haben wollten und
letztendlich haben wir überlegt, wem wir unsere Kinder anvertrauen würden, sollte uns
etwas passieren. Wir haben unsere Wahl sorgfältig getroffen. Wir wollten, dass es unsere
Kinder gut haben bei den Menschen, die sich kurz oder - im schlimmsten Fall - für immer um
sie kümmern sollten. Und «die Auserwählten» mussten zustimmen.
Da scheint es nicht mehr so abwegig, dass Gott seine eigenen, ganz besonderen Kriterien
hatte, bei der Wahl der Frau bzw. des Paares, denen er sein Kind anvertrauen wollte.
Da sagte der Engel zu ihr: «Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade
gefunden». (Lukas 1, 30)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Bildquelle: Pixabay
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