Weg-Wort vom 8. November 2010
Anleitung zum (Un-)Glücklichsein
In Anlehnung an den Bestseller von Paul Watzlawik Anleitung zum
Unglücklichsein hat der Eheberater Walter Ritter eigene brauchbare und
verlässliche Mechanismen zum Unglücklichsein formuliert so wie auch Ideen,
wie man sich glücklich machen kann. Einige ausgewählte Hinweise sind hier
teilweise leicht verändert wiedergegeben:
Ich gebe immer allen anderen schuld!
Mit Leichtigkeit finde ich Sündenböcke: Gott, Schicksal, Gesellschaft,
Eltern, Partner, Nachbarn, Jugendliche, Chefs...
Ich weiss immer schon, was die anderen denken!
Ich habe da so meine Vorstellungen und bin Gedanken-Leser oder Hellseher.
Ich brauche dabei mit den Betroffenen nicht zu reden. Ich prüfe meine
Fantasien nicht anhand der Wirklichkeit. Alle meinen es ohnehin schlecht mit
mir.
Immer mir geht es ganz besonders mies und fies!
Bei mir ist die Ampel immer auf rot. Ich stecke immer in der langsamsten
Warteschlange
"Mir mag halt niemert öppis gunne" (Niederdorfoper).
Ich traue den Mitmenschen nicht über den Weg!
Denn sie sind grundsätzlich schlecht. Ich misstraue ihnen vorerst einmal.
Ich finde stets das Haar in der Suppe.
Im Folgenden einige ausgewählte und leicht veränderte Lernideen von Walter
Ritter, wie man sich selbst glücklich machen kann:
Ich lebe in der Gegenwart! Im Hier und Jetzt!
Ich geniesse meine fünf Sinne, mein Lebendigsein, die kleinen Freuden des
gewöhnlichen All- und Sonntages, die Überraschungen und Zufälligkeiten des
Lebens.
Ich suche mich befriedigende Aufgaben!
Ich wage optimistische Herausforderungen, die mich weder über- noch
unterfordern. Körper, Seele und Geist bekommen bei mir ihre Nahrung. Die
innere Zufriedenheit ist mir wichtiger als mein Monatslohn.
Ich interessiere mich für andere Menschen!
So gewinne ich in zwei Monaten mehr Freunde/Freundinnen, als wenn ich in
zwei Jahren krampfhaft versuche, sie für mich und meine Sorgen zu
interessieren.
Ich tue das Mögliche! Das ist besser, als über das Unmögliche zu klagen. Es
ist besser, eine Kerze anzuzünden als über die Dunkelheit zu klagen.
Ich überwinde meine Bequemlichkeit, meine Vorurteile, mein Selbstmitleid!
Ich tue Konkretes: aufräumen, schreiben, telefonieren
Jeder Mensch hat
Talente. Ich werde meine nicht vergraben sondern für mich und andere
einsetzen (vgl. das Gleichnis vom anvertrauten Geld bei Mt 25,14-30).
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorgenden der Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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