Weg-Wort vom 19. Oktober 2009
Die zehn grossen Freiheiten
Ich bin der HERR, dein Gott, der dich herausgeführt hat aus dem Land
Ägypten, aus einem Sklavenhaus. Du sollst keine anderen Götter haben neben
mir. Du sollst dir kein Gottesbild machen
Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen,
Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun;
der siebte Tag aber ist ein Sabbat für den HERRN, deinen Gott.
Ehre deinen Vater und deine Mutter,
Du sollst nicht töten.
Du sollst nicht ehebrechen.
Du sollst nicht stehlen.
Du sollst nicht als falscher Zeuge aussagen gegen deinen Nächsten.
Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren; du sollst nicht die Frau
deines Nächsten begehren oder seinen Knecht oder seine Magd oder sein Rind
oder seinen Esel oder irgendetwas, das deinem Nächsten gehört. (2. Mose
20.1-17)
Normalerweise ist es das Kleingedruckte, das sich hinterher tückisch
auswirkt. Hier ist es das Grossgedruckte, die Präambel, die leicht überlesen
wird. Das kann genauso zu Missverständnissen des Gemeinten führen wie das
Überlesen des Kleingedruckten bei Versicherungen und Verträgen. Es kann dazu
führen, sie für eine Ansammlung von Verboten zu halten, statt für die 10
grossen Freiheiten. Ein 10-maliges Du sollst nicht klingt ja auch nach
einem verbietenden Übervater. Natürlich nur, wenn man das Grossgedruckte
überliest oder missversteht. Hier nämlich stellt sich Gott selbst vor als
der Gott der Freiheit, auch der Freiheit, sich zu verwandeln.
Als der Gott, der kein Gefälle zwischen Menschen ertragen kann und will,
keine Herrschaft der einen über die anderen und keine Unterordnung der einen
unter die anderen. Was immer hier verboten wird, ist allenfalls als ein
Verbot des Verbotenen zu verstehen, nämlich von Knechtschaft,
Unter-drückung, Dominanz. Es geht unserem Gott nicht darum, uns in Gute und
Böse einteilen zu können, es geht ihm darum, uns herauszuholen aus Leid!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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