Weg-Wort vom 28. April 2009
Die Liebe Gottes
Auf dem Boden der Kathedrale von Chartres befindet sich ein 294 Meter langes
Labyrinth: Wer in das Labyrinth hineingeht, der glaubt nach einer Schleife
schon ganz nah am Ziel, in der Mitte zu sein. Aber der Weg verläuft nicht
wie eine gerade Linie, sondern wie im Kreis, vor und dann wieder zurück.
Es gibt keinen kurzen gradlinigen Weg, vielmehr gibt es einen verschlungenen
Weg und viele Umwege. Unterwegs im Labyrinth wissen wir meist nicht, wo wir
sind, ob das Ziel nah oder noch fern ist, die Mitte gerät aus dem Blickfeld.
Aber die Mitte ist immer da, auch wenn wir sie nicht sehen, der Weg kreist
um die eine Mitte.
Und dann glaubt man, endlich am Ziel in der Mitte zu sein, und muss erst
noch einmal an den äusseren Rand. Wer unterwegs bleibt, Schritt für Schritt
geht, der wird das Ziel nicht verfehlen. Der Weg, alle Wege, alle Umwege
haben ein Zentrum. Diese Mitte ist eine Rose aus Marmor. Ist diese Mitte
das, was uns auf den Wegen des Lebens erhält? Ist diese Mitte unsere
Lebenskraft und das Ziel unserer Sehnsucht? Unserer Sehnsucht nach Liebe und
Geborgenheit, nach Frieden und Gerechtigkeit? Finden wir in der Mitte, was
unser Leben hält und trägt und uns selbst? Die Mitte: Eine Rose, Zeichen der
Liebe und von Gott, dem Liebhaber des Lebens.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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Roman Angst, Toni Zimmermann
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