Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 25. September 2014
Mauerbau
Warum mauern wir? Im Fussball ist es eine effiziente Art der Verteidigung,
um Gegentore zu verhindern. Zuerst wird gemauert und dann blitzschnell zum
Gegenstoss angesetzt. Mauern kennen wir nicht nur vom Fussball. Von
Trockenmauern über Kloster-, Schloss- und Stadtmauern bis zum Mäuerchen, das
unser Gärtlein einfriedet. Ohne Mauern geht es kaum und es vergeht bei uns
allen wohl keine Ferienwoche, in der wir nicht an Mauern stossen, sie
bewundern, auf ihnen eine Stadt überschauen. Mauern gehören nicht nur in
unsern Ferien-Alltag. Kaum jemand kommt ohne sie aus. Es ist die Hausmauer,
die uns vor dem Unwetter schützt, und den Kindern beim Versteckspiel hilft.
Es ist die Stützmauer, die auf abschüssigem Gebiet, die Erde zurückhält und
das Gärtnern ermöglicht. Es ist die Staumauer, die ein Tal zum See werden
liess, um Strom zu produzieren und die Wasserströme zu regulieren und nicht
zuletzt, wie die der Verzasca zu filmischen Ehren in einem James Bond-Film
kam.
Mauern grenzen auch aus, sie haben neben dem Schützenden auch etwas
Bedrohliches. Das finde ich, wenn ich das Stichwort Mauerbau bei Google
eingebe. Die Berliner Mauer kommt da sofort und dann die Mauer in Jerusalem.
Es gibt wahrscheinlich noch mehrere, aber die beiden erhitzen die Gemüter am
Schnellsten. Angst wird wohl bei beiden Mauern der Baugrund gewesen sein,
Angst und Sicherheit. Von der einen wissen wir, solche Mauern haben eine
Lebenszeit, aber keine lange. Das Klima hat sich geändert, so konnte sie
fallen. Was sind da schon 30 Jahre? Von der andern wissen wir, dass sie
nicht gut ist, aber trotzdem schützt und erstmals Angst nimmt, aber auch
Atem raubt.
Mauern, wir brauchen sie. Sie schützen und manch einer und manch eine wäre
froh um eine schützende Mauer, die Leben und Seele vor Schaden bewahrte.
Mauern, wir können sie niederreissen, um dem Nächsten die Hand zum Frieden
zu reichen.
Mauern, wir können sie überspringen und so Neuanfänge in Beziehungen möglich
zu machen. In Psalm 18 betet der Psalmist zu Gott, voller Kraft und Energie:
Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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