Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 15. Februar 2019
Den Namen nennen
In der Bahnhofkirche fragen wir niemanden nach dem Namen. Man kann einfach so kommen ohne
sich zu erkennen zu geben. Diese Anonymität bietet Schutz. Für viele Besucherinnen und
Besucher ist das wichtig. Nur durch diesen Schutz haben sie den Mut sich einem anderen
Menschen anzuvertrauen.
Manchmal kommt jemand und sagt: «Beten Sie für mich!» oder: «Können Sie für meinen Sohn
beten?» Bei solchen Anliegen frage ich zurück: «Darf ich Ihren Namen bei Gott nennen?»
oder: «Darf ich den Namen Ihres Sohnes bei Gott nennen?»
Selbstverständlich könnte ich auch für einen bestimmten Menschen beten ohne seinen Namen
zu nennen. Ich bin davon überzeugt, dass Gott seinen Namen sowieso schon kennt.
«Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind.» (Lukas 10,20)
Das sagt Jesus im Lukasevangelium zu 72 Leuten aus seiner Anhängerschaft. Er hat sie
vorher losgeschickt, damit sie dasselbe tun wie er, nämlich heilen und das Reich Gottes
verkünden.
Die 72 kommen zurück und sind begeistert, wozu sie durch diese Beauftragung im Stande
sind. Aber Jesus holt sie vom hohen Ross und bringt sie auf den Boden zurück. Bei ihm soll
es nicht um Macht über andere Menschen gehen, sondern darum, dass wir einen Platz bei Gott
haben.
Wenn ich in meinem Gebet für jemanden seinen Namen Gott nenne, so möchte ich, dass auch er
oder sie diesen Platz bei Gott hat.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch <mailto:info@bahnhofkirche.ch>
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
https://www.bahnhofkirche.ch/weg-wort-abonnieren-abbestellen/