Weg-Wort vom 4. November 2011
Reformationssonntag
Wir erinnern uns:
Am 31. Oktober 1517 schlug Luther seine
berühmten 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg und setzte damit die
reformatorische Bewegung in Gang. Und 1523 wurde auf Grund der „67 Schlussreden“ Zwinglis
die Reformation in Zürich eingeführt.
Wir erinnern uns aber auch daran:
Luther und Zwingli waren katholisch, sie kamen aus der Mitte der katholischen Kirche. Sie
wollten einen Diskussionsprozess innerhalb der Kirche in Gang setzen. Nie hätten sie sich
träumen lassen, dass sie mit ihren Anstössen die Kirche spalten würde. Schon deshalb
eignet sich der Reformationssonntag nicht zur Abgrenzung gegenüber den Katholiken.
Aber dafür eignet sich der Reformationssonntag: Wie Luther und Zwingli dürfen wir die
Freiheit ergreifen, die Gott uns schenkt, und auch heute unseren Glauben glaubwürdig und
einladend bekennen. In dieser Freiheit wird dann auch deutlich, dass ein klares und
ehrliches Bekenntnis trotzdem Raum offen lässt für alle anderen Lebens- und
Glaubensentwürfe.
Wenn wir selber erkennbar sind in unseren Überzeugungen, wird es auch für andere leichter,
sich zu erkennen zu geben. Und eine ehrliche, offene Diskussion wird möglich über das, was
das Zeugnis von Jesus Christus heute bedeutet. "Ecclesia semper reformanda",
hiess das zu Luthers und Zwinglis Zeiten - und heisst es heute noch: die Kirche muss sich
immer wieder verändern, muss immer wieder von vorn beginnen.
Wir können sie immer neu entdecken: die Liebe Gottes, die unzerstörbare Gemeinschaft Jesu
mit uns und die Kraft des Heiligen Geistes. Dazu macht uns allen der Reformationssonntag
Mut! Fürchtet euch nicht! Bekennt euch mutig zu Gott, zu Jesus Christus und zum Heiligen
Geist.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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