Weg-Wort vom 19. November 2013
Den Blickwinkel wechseln
Vom Kabarettisten Christoph Sieber stammt das interessante Gedankenspiel: Wie wäre es,
wenn das Leben mit dem Tod begänne?
Wir hätten ihn dann hinter uns. Er müsste uns nicht mehr Angst machen. Die paar Monate im
Pflegeheim würden wir auch überstehen und die Jahre im Altersheim geniessen. Auf die
Arbeitszeit würden wir uns freuen. Ja, und endlich gingen wir einmal in unser Sexualleben
mit Erfahrungen.
Nach 35 Jahren Arbeit würden wir auch endlich genau wissen, welchen Beruf wir lernen oder
welches Studium wir wählen wollen. Die Zeit, die dann käme, würden wir geniessen. Und auf
eine ausgelassene Pubertät und eine mitbestimmte Kindheit würden wir uns freuen. Und die
Aussicht am Schluss unseres Lebens geborgen in der Mutter zu sein würde uns trösten. Ja,
und zu Ende gehen würde alles mit einem Orgasmus!
Dieses Gedankenspiel gefällt mir. Es zeigt mir auf, wie der Blickwinkel, ein
Richtungswechsel alles verändern kann. Wenn ich wieder einmal in meinen Ängsten und
Problemen gefangen bin will ich das versuchen, den Blickwinkel, die Richtung zu verändern.
Das Gebet zu Gott, der Glaube an Gott ist eigentlich nichts anderes als eine solche
Blickwinkel-, Richtungsänderung. Ich schaue von mir weg hin auf Gott. Ich versuche von
Gott, von meinem Glauben her auf mich zu schauen und kann so neue Einsichten machen, neue
Wege und andere Schritte sehen.
Versuchen sie es und machen sie neue Erfahrungen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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