Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 24. Januar 2017
Von allen Seiten
Ich rufe einen Freund an, von dem ich schon eine Weile nichts mehr gehört habe. Das
Rufzeichen ertönt. Er hebt ab und meldet sich. Ich melde mich auch mit meinem Namen. «Das
trifft sich gut», sagt er. «Ich hätte Dich demnächst angerufen. Ich habe Dich schon eine
ganze Weile auf meiner To-Do-Liste.»
Ich finde das seltsam. Mein Name steht auf einer Liste von Dingen, die er erledigen muss.
Bin ich Pflichtprogramm? Hätte er vergessen sich bei mir zu melden, wenn er mich nicht auf
der Liste hätte. Rutsche ich auf der Liste nach oben, wenn die Aufgaben, die vorher zu tun
waren, erledigt sind? Was ist, wenn ich oben auf der Liste stehe und er gerade keine Lust
hat zu telefonieren? Ruft er trotzdem an, weil er seine Liste abarbeitet? Oder umgekehrt:
Wenn er gerade Lust hat mit mir zu reden, ich aber noch nicht an der Reihe bin, lässt er
es dann?
Oder bin ich auf die Liste geraten, weil ich ihm wichtig bin?
Hilft ihm der Blick auf die Liste immer wieder an mich zu denken?
Psalm 139,5
Von allen Seiten umgibst Du mich und hältst Deine Hand über mir.
Die ganze Zeit lebe ich mit Gottes liebevoller Aufmerksamkeit.
Sie gilt nicht nur mir, sie gilt auch meinem Freund, sie gilt allen Menschen, an allen
Orten, zu allen Zeiten.
Psalm 139,6
Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch; ich kann sie nicht begreifen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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