Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 22. Juli 2014
Maria von Magdala
"Maria von Magdala ist die Frau, die berühmt wurde, weil sie Jesus liebte."
Das schreibt Ylva Eggehorn in ihrem Porträt über die Heilige. Maria von
Magdala ist neben Maria, der Mutter Jesu, wohl die berühmt (berüchtigtste)
Person im Zweiten Testament. Vieles wird ihr nachgesagt und zugedacht. Alte
Legenden und moderne Bücher reden von ihr. Was wir aus den Evangelien wissen
können: Von ihr wurden sieben Dämonen ausgetrieben (Lk 8,2; Mk 16,9) und sie
begleitete Jesus auf seinem Weg bis ans Kreuz. Sie gehörte zu den ersten
Frauen, die das leere Grab sahen und die Botschaft "Jesus lebt" zu den
Jüngern und in die Welt trugen.
Maria von Magdala wird, weil sie als erste beim Grab war, auch die Apostelin
der Apostel genannt. Wichtig sind mir persönlich aber nicht Titel, Legenden
oder moderne Romane; wichtig ist mir bei Maria von Magdala, dass sie auch in
einer schwierigen und lebensbedrohlichen Situation zu ihrer Liebe steht. Sie
ist darin Vorbild für Frauen und Männer.
Die katholische Kirche macht es Priestern schwer zu ihrer Liebe zu stehen.
Die Tradition der Jünger, die Angst haben, Jesus verleugnen und vor dem Weg
zum Kreuz davonlaufen, scheint auch heute noch der Weg zu sein, den Priester
gehen (müssen). Maria von Magdala wollte ihre Liebe nicht verstecken, sie
kann dazu stehen, sie steht unter dem Kreuz. Zur Liebe zu stehen und unters
Kreuz gehen war damals nicht ungefährlich. Jesus hat die Liebe und das
Leben, das Leben in Fülle gepredigt (Joh 10,10). Nehmen wir das ernst, dann
dürfen und müssen wir uns einsetzten für die Liebe.
Ich wünsche mir eine Kirche, in der die Liebe Raum hat, in der niemand Angst
zu haben braucht, weil er oder sie liebt und geliebt wird, nicht Priester,
nicht Partnerinnen oder Partner von Priestern, nicht gleichgeschlechtliche
Paare, nicht Geschiedene, die eine neue Liebe gefunden haben. Maria von
Magdala hat uns auch heute etwas zu sagen, hören wir auf sie.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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