Weg-Wort vom 7. April 2011
Haben Sie noch ein Handy oder schon ein SmartPhone?
Diese Frage ist eigentlich harmlos, kann sie doch also freundliche Neckerei
verstanden werden: Bin ich noch up to date, oder eher von Gestern, ein
Kommunikationsgrufty?
Weniger harmlos ist die Frage: Klebt Blut an unseren Handys? Ja, was soll
denn das wieder? Die Agenda von Brot für alle und Fastenopfer schreibt zum
gestrigen Tag: Die Massenpro-duktion von Handys, Laptops und Digitalkameras
wäre ohne Rohstoffe aus der DR Kongo undenkbar.
50 Prozent der weltweiten Kobalt- vorkommen befinden sich laut
Photo: Palani Mohan Schätzungen auf dem Gebiet des riesigen Landes.
Wegen seiner einmaligen Eigenschaftskombination von Festigkeit, Korrosions-
und Hitzebeständigkeit sowie Magnetismus gehört Kobalt zu den strategisch
wichtigsten Metallen weltweit. So ist Kobalt ein zentraler Bestandteil von
wieder aufladbaren Batterien, wie sie in jedem Handy oder Laptop vorkommen.
.
Bis heute gibt es keine sozialen und ökologischen Standards für den Abbau
von natürlichen Ressourcen, und die Rohstoffindustrie funktioniert äusserst
undurchsichtig. Markenfirmen wie Dell oder Apple wissen nicht, aus welchen
Minen ihre Metalle stammen. Damit laufen auch wir als westliche
Konsument/innen Gefahr, ungewollt zu Krieg und Armut in Ländern wie der DR
Kongo beizutragen.
Denken wir daran, wenn wir das nächste SMS schreiben oder schnell einmal
telefonieren?
Wir wissen aber auch, dass wir mit unserm Verhalten die Welt verändern
können, lassen Sie sich darauf ein und fragen Sie nach der Herkunft von
Kobalt? Es nützt.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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