Weg-Wort vom 9. November 2010
Haben Sie ein Gebet für mich?
Diese Frage stellte mir eine Frau und berichtet weiter: Mir geht es
schlecht, obwohl eigentlich alles stimmt. Ich habe einen tollen Partner,
einen guten Job. Ich habe auch keine Sorgen. Nur die Luft fehlt mir
irgendwie.
Ich habe ein Gebet für sie. Es hält sich an den 31. Psalm:
Sei mir gnädig, Gott, denn mir ist angst.
Mein Auge ist trübe,
matt meine Seele und mein Körper.
Mein Leben geht vorbei in Kummer
und meine Jahre in Seufzen.
Ich aber hoffe auf dich.
Du hast mich erlöst.
In deine Hände lege ich meinen Geist.
Ich freue mich und bin fröhlich.
Du stellst meine Füsse auf weiten Raum.
In deinen Händen steht meine Zeit.
Du hast mich erlöst.
Ich hoffe auf dich.
Amen.
Ich drucke ihr diesen Text aus. Dann lasse ich mir nochmals ihre
Lebenssituation berichten. Im Gespräch miteinander halten wir dann zwei
Punkte fest: Zum einen hat sie keine Depression. Und zum andern fehlt ihr
etwas, dass ihr mehr Sinn ins Leben gibt. Ich gebe ihr einen Ausdruck der
Liste der Zürcher Freiwilligenarbeitsstelle. Ein regelmässiges Engagement
für Andere, die es nötig haben, könnte sie wieder zur Freude und Zuversicht
führen. Sie könnte damit einen neuen Bezug zur ihrem Leben herstellen. Ein
Gebet und ein Freiwilligenengagement: das scheint ihr und mir ein gangbarer
Weg zu neuem Glück und Zufriedenheit zu sein.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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