Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 16. März 2018
Unkraut
Jemand fragt mich im Gespräch: Woher kommt das Böse? Warum gibt es Menschen, die Böses
tun? Gott liebt uns Menschen doch, und er will, dass wir einander lieben.
Ich weiss darauf keine Antwort. Aber mir fällt auf, dass in den Gleichnissen, die Jesus
erzählt hat, das Böse zwar vorkommt aber nicht erklärt wird. Jesus ist durchdrungen von
der Gegenwart Gottes. Diese möchte er den Menschen näherbringen. So auch im Gleichnis vom
Unkraut im Weizen:
Ein Gutsbesitzer sät guten Weizensamen auf sein Land. In der Nacht kommt sein Feind und
sät Unkraut dazwischen.
Die Arbeiter fragen: Sollen wir hingehen und das Unkraut ausreissen? Doch der Gutsherr
bremst ihren Eifer, denn so würden sie mit dem Unkraut auch den Weizen ausreissen.
Das Böse mischt sich wie Unkraut unter den Weizen, oder mit einem modernen Bild wie Spam
unter die Mails, die ich lesen will. Es gibt keinen Filter, der allen Müll aussortiert,
ohne dass wichtige Nachrichten verloren gehen würden.
Das Gleichnis von Jesus legt das Augenmerk auf das Gute, das neben dem Bösen gedeiht. Das
bedeutet nicht, dass man das Böse nicht entlarven und ihm Einhalt gebieten soll. Jesus hat
das auch getan, vor allem dort, wo das Böse unter einem frommen Deckmantel daherkam. Aber
wenn ich nur vom Gedanken getrieben bin, das Unkraut auszurotten, geht vom essbaren Weizen
zu viel verloren. Es ist gut, wenn ich mich auf das konzentriere, was geniessbar ist, und
was mir guttut.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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