Weg-Wort vom 26. März 2010
Der Herr braucht uns Esel!
Und es geschah, als er in die Nähe von Betfage und Betanien kam, an den
Berg, der Ölberg genannt wird, dass er zwei seiner Jünger voraus sandte und
sprach:
Geht in das Dorf, das vor euch liegt, und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr
einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen
hat. Bindet ihn los und bringt ihn her! Und wenn euch jemand fragt: Warum
bindet ihr ihn los?, so sagt: Der Herr braucht ihn. (Lk 19.29-31)
Also: Was ist das einzige Tier, von dem unser Herr Jesus Christus sagt, dass
er es braucht? Es ist der Esel!
Esel sind für uns der Inbegriff von eigensinnigen, störrischen Wesen. Ich
habe einmal vierzehn Tage lang mit Eseln gearbeitet. Wir haben
Wasserleitungsröhren vom Tal auf eine Alp gebracht. Jeden Tag sind wir
zweimal hinauf und hinunter. Jeden Tag? Nein, nur an den Tagen, wo wir die
Esel aus dem Stall locken konnten! Wenn sie nicht arbeiten wollten, dann
ging gar nichts!
Ein Esel ist schon bei der Geburt von Jesus dabei. Und jetzt beim Einzug
nach Jerusalem, am Palmsonntag also, kommt dieses Wort: Der Herr braucht
ihn!
Und wir teilen einander als Schimpfwort Esel aus und meinen, wer ein
Esel ist, ist dumm und für nichts zu gebrauchen. Ausgerechnet! Und diese
Esel braucht der Herr!
Ich bin froh, dass Jesus Christus mit Eseln umgehen kann, mit tierischen und
menschlichen. Er weiss um ihren Wert. Er weiss um ihre Nützlichkeit. Er
bedarf dieser Esel. Das ist tröstlich und macht Mut. Da steht nicht ein
königliches Vollblutpferd im Mittelpunkt oder ein machtvoller Elefant. Nein,
eben nur ein einfacher und manchmal störrischer, eigenbrötlerischer Esel.
Was für eine Chance für uns alle!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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