Weg-Wort vom 3. April 2009
Eine neue Welt hält Einzug
Am kommenden Palmsonntag wird der festliche Einzug Jesu in Jerusalem
gefeiert:
Am nächsten Tag hörte die grosse Menge, die zum Fest gekommen war, Jesus
sei auf dem Weg nach Jerusalem. Da nahmen sie Palmzweige, zogen ihm entgegen
vor die Stadt und riefen laut: Gepriesen sei Gott! Heil dem, der in seinem
Auftrag kommt!... Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf,
so wie es schon in den Heiligen Schriften heisst. (Joh 12,12-14)
Mit seinem feierlichen Einzug in Jerusalem wollte Jesus noch einmal
verdeutlichen, dass mit ihm das Reich Gottes, um dessen Kommen wir im Vater
unser bitten, schon jetzt Eingang in unsere Welt gefunden hat. Er ist der
von den Propheten verheissene Messias, der nach Sacharja auf einem Esel
reitend Einzug hält.
Dieses Reich ist bereits wirklich in dieser Welt aber nicht von dieser Welt.
Denn es ist von ganz anderer Art:
Jesus kommt nicht auf dem hohen Ross daher! Nicht in triumphaler Pose, mit
grossartigem Pomp und gewalttätiger Macht! Kein roter Teppich mit
Festbeflaggung, Fanfaren und Staatskarosse! Niemand wedelt mit überrissenen
Salären und satten Boni.
Jesus hält auf dem Esel reitend Einzug dem Symbol für Demut,
Bescheidenheit, Gerechtigkeit und Frieden: Jubelt laut ihr Bewohner
Jerusalems! Seht, euer König kommt zu euch! Er ist gerecht und hilft.
Demütig ist er vor seinem Gott und reitet auf einem Esel. Er schafft die
Pferde und Streitwagen ab in ganz Israel. Vernichtet wird der Kriegsbogen.
Er stiftet Frieden unter den Völkern. (Sach 9,9f)
Jesu Anhänger kommen ihm entgegen, um ihn begeistert jubelnd zu begrüssen
mit dem, was sie gerade vorfinden: mit abgerissenen Palmzweigen und ihren
Kleiderumhängen, die sie ihm zu Ehren als bunten Teppich auslegen. Ehre wem
Ehre gebührt! Feiern und sich freuen, wenn die Zeit des Festes da ist. Denn
auch die Zeit des Leidens und des Schmerzes ist nicht weit.
Der Palmsonntag als Einstieg in das Ostergeschehen kann uns die Angst vor
der Karwoche und allen Dunkelheiten unseres Lebens etwas nehmen. Denn wir
wissen von Ostern her:
Dass wir nicht in Leid, Schmerz und Tod gefangen bleiben.
Dass wir mit der Kraft des leidenden Jesus die Zeiten unserer Karfreitage
durchzustehen vermögen.
Und dass der auferstandene Jesus uns trotz allem immer wieder aufstehen
hilft zu neuem Leben und erfüllender Freude.
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorger und Seelsorgerinnen der Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Beat Schlauri, Susanne Wey
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Hauptbahnhof Zürich
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