Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 1. Februar 2017
Wortwörtlich
Wie lesen Sie die Bibel? Und wie versuchen Sie die Bibel zu verstehen?
Es gibt Menschen, die nehmen die Bibel wörtlich.
Bereits in den ersten Kapiteln von Genesis können wir in Schwierigkeiten geraten, wollen
wir die Bibel wortwörtlich verstehen. Es gibt nämlich zwei Schöpfungsgeschichten. Und
welche stimmt jetzt?
Da sind vier Evangelien, welches stimmt jetzt?
Die Bibel ist nicht wortwörtlich zu verstehen. Die Bibel, das Wort Gottes, gilt es ernst
zu nehmen! Und ernst nehmen, was heisst das? Wie kann das gelingen?
Die Bibel wurde nicht an einem Tag geschrieben. Sie ist auch kein Geschichtsbuch. Sie ist
ein Erfahrungsbericht. Menschen haben ihre Erlebnisse, ihren Glauben reflektiert. Nach
langer mündlicher Tradition wurden eindrückliche Beispiele der Gottesbegegnungen, der
Gotteserfahrungen und des Wirkens Gottes gesammelt und schriftlich festgehalten. Die
wichtigsten, meist tradierten Geschehnisse und Geschichten fanden Platz im Buch der
Bücher. Wie und was Gott im Leben der Menschen be- und gewirkt hat, davon berichtet die
Bibel. Glaubenswege und Lebensgeschichten werden erzählt.
So heisst Bibellesen immer auch an der Wirkungsgeschichte Gottes weiterschreiben. Wir
machen Gotteserfahrungen, wir reflektieren diese und stellen sie in den Zusammenhang mit
den Erfahrungen unserer Vorfahren, unserer Geschwister im Glauben. Dies alles hat
Auswirkungen auf unser Leben, und so übersetzten wir die Bibel immer wieder in unser Tun
und Lassen. Bibellesen ist eine aktive Sache, beim Lesen allein kann es nicht bleiben,
wenn wir die Bibel ernst nehmen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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