Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 24. Januar 2019
Ein Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, der die Welt nicht fertig geschaffen hat wie ein Ding,
das immer so bleiben muss, der nicht nach ewigen Gesetzen regiert, die
unabänderlich gelten, nicht nach natürlichen Ordnungen von Armen und
Reichen, Sachverständigen und Uninformierten, Herrschenden und
Ausgelieferten
Ich glaube an Gott, der den Widerspruch des Lebendigen will
und die Veränderung aller Zustände durch unsere Arbeit
durch unsere Politik
Ich glaube an Jesus Christus der recht hatte, als er,
ein einzelner, der nichts machen kann, genau wie wir an der Veränderung
aller Zustände arbeitete und darüber zugrunde ging
an ihm messend erkenne ich wie unsere Intelligenz verkrüppelt
unsere Phantasie erstickt, unsere Anstrengung vertan ist
weil wir nicht leben wie er lebte
jeden Tag habe ich Angst, dass er umsonst gestorben ist
weil er in unseren Kirchen verscharrt ist
weil wir seine Revolution verraten haben
in Gehorsam und Angst vor den Behörden
Ich glaube an Jesus Christus, der aufersteht in unser Leben
dass wir frei werden von Vorurteilen und Anmaßung
von Angst und Hass und seine Revolution weitertreiben
auf sein Reich hin
Ich glaube an den Geist, der mit Jesus in die Welt gekommen ist
an die Gemeinschaft aller Völker und unsere Verantwortung für das, was aus
unserer Erde wird, ein Tal voll Jammer Hunger und Gewalt oder die Stadt
Gottes
Ich glaube an den gerechten Frieden der herstellbar ist
an die Möglichkeit eines sinnvollen Lebens
für alle Menschen, an die Zukunft dieser Welt Gottes. Amen.
(Dorothee Sölle / Fulbert Steffensky (Hg.): Politisches Nachtgebet in Köln.
Bd. 1. Stuttgart: Kreuz / Mainz: Grünewald 51971, S. 26-27)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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